Im Einsatz für die Schule

Düsseldorf · Thorsten Kater und Antonia van Schwamen sind Schülersprecher am Bonhoeffer-Gymnasium. In ihrer Amtszeit wollen sie viel erreichen– von der Verschönerung der Schule bis hin zur Werbung für mehr Demokratie.

RP 30.12.2010, 00:00 Uhr 3 Minuten Lesezeit

Von Christiane Bours

Ratingen West Thorsten Kater, Antonia van Schwamen und ihre Mitstreiter haben sich einiges vorgenommen. Denn mit Beginn des Schuljahrs wurde am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium die neue Schülervertretung gewählt, Thorsten Kater wurde Schülersprecher, Antonia van Schwamen seine Stellvertreterin. Doch was machen Schülervertreter eigentlich genau? Die Antwort: eine ganze Menge. Es gibt an ihrer Schule genug zu tun. Von aktuellen Bauarbeiten an Fassade und Mensa über das geplante Pädagogische Zentrum, den aktuellen Doppel-Jahrgang wegen des Abiturs nach zwölf Jahren und dem ganz normalen Schulalltag.

In Seminaren geschult

Info

Bauarbeiten

Trotz Verzögerung geht die Planung für das Pädagogische Zentrum weiter. Anfang März kommenden Jahres sollen diese Planungen genehmigungsfähig sein. Im September 2011 starten die Bauarbeiten, im Juli 2012 sollen diese abgeschlossen sein.

„Wir wollen die Meinung der Schüler gegenüber Lehrern vertreten“, erklären Thorsten und Antonia. Ein offenes Ohr für die Probleme der Mitschüler, bei Streit zu schlichten und die Interessen der Schüler gegenüber Eltern und Lehrern vertreten, das sind ihre wichtigsten Aufgaben. „Zum Glück gibt es nicht so oft Streit, bei dem wir vermitteln müssen“, sagt Thorsten. Um trotzdem vorbereitet zu sein, haben die Schülervertreter Seminare besucht und gelernt, wie man Probleme richtig anspricht und löst.

Doch auch sonst haben die Schülervertreter eine Menge zu tun. Alleine die Schule selbst und die Umgebung sind ihnen ein Dorn im Auge. So haben sie die Wandmal-AG wieder ins Leben gerufen, damit die Schüler ihre Schule wieder verschönern und besser gestalten können. Noch wichtiger finden Thorsten und Antonia aber den Dreck-weg-Tag, den sie bald durchführen wollen. „Der ganze Schulhof muss mal entmüllt werden, das sieht inzwischen wirklich ganz schlimm aus“, ärgert sich Antonia.

Von diesen Äußerlichkeiten abgesehen haben die Schülervertreter aber noch mehr im Sinn. „Durch den Doppel-Jahrgang sind die Kurse enorm groß, überhaupt gibt es an der ganzen Schule ein echtes Platzproblem“, sind sich Thorsten und Antonia einig. Das sich der Bau des Pädagogischen Zentrums verzögert, ärgert die beiden besonders. „Das ist uns schließlich versprochen worden, da sind wir ein Stück weit betrogen worden.“ Und auch der Bau der Mensa im ehemaligen Oberstufenraum wird noch eine Weile dauern.

Der neue Oberstufenraum in der dritten Etage ist ihrer Meinung nach ebenfalls verbesserungswürdig. „Schließlich müssen durch den Doppel-Jahrgang 140 statt 70 Schüler untergebracht werden.“

Das wichtigste ist für die beiden Schülersprecher aber, ihre Mitschüler in Entscheidungen mit einzubinden. „Ihnen muss klar sein, dass sie Rechte haben und das sie mitbestimmen dürfen“, so Thorsten Kater.

Deswegen sollen die Wahlen der Schülervertreter in Zukunft auch Thema im Politikunterricht der Schule sein und für eine höhere Wahlbeteiligung sorgen. „Das ist schließlich auch eine Form von Demokratie.“

Gymnasiasten gegen Gewalt

Düsseldorf · Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in West macht sich mit der Anti-Bullying-Vereinbarung für ein friedliches Miteinander stark. Es gilt, neun festgelegte Regeln einzuhalten. Gestern gab es die Urkunde von der Kreispolizei.

RP 01.12.2010, 00:00 Uhr 2 Minuten Lesezeit

Von Claudia Krahn

RATINGEN WEST Schüler, Eltern und Lehrer des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums sagen „Nein“ zu Gewalt an ihrer Schule. Zur konkreten Umsetzung ihres Vorhabens hat das Gymnasium in Kooperation mit der Stadt Ratingen und der Kreispolizei Mettmann eine Anti-Bullying-Vereinbarung entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Art Vertrag zur Vermeidung von Schikanen wie etwa Mobbing. Die Vereinbarung, die von Schülern, Eltern und Lehrern unterschrieben wurde, umfasst neun Regeln zum friedlichen Miteinander.

Einer der Grundsätze lautet: „Ich will wachsam sein, wenn es um seelische und körperliche Gewalt geht, und schaue deshalb nicht weg, wenn ich Mobbing, Ärger oder Gewalt beobachte. Auch dazu kann ich die Hilfe anderer in Anspruch nehmen“. Für ihr Engagement wurde die Schule gestern mit der „Schule gegen Gewalt“-Urkunde der Kreispolizei Mettmann ausgezeichnet. „Unter anderem hat der Amoklauf von Winnenden uns hellhörig werden lassen. Auch an unserer Schule gibt es auffällige junge Menschen, die dumme Dinge tun“, sagte Heiner van Schwamen vom Team Soziales Lernen am Gymnasium. „Unsere Schule musste sich mit Amok- und Gewaltandrohungen auseinandersetzen“, fügt Schulleiter Ernst Klein hinzu. Mit dem Anti-Bullying-Konzept soll natürlich auf jegliche Form von Gewalt zwischen Schülern schnell und wirkungsvoll reagiert werden können. Dabei bemühen sich die Lehrer, unter Einbeziehung der Eltern, den Ursachen eines Konfliktes auf den Grund zu gehen und den Streit zu lösen. Kommt es im Abschlussgespräch zu keinem einvernehmlichen Täter-Opfer-Ausgleich, können Sanktionen, wie etwa soziale Dienste in Absprache mit den jeweiligen Institutionen, verhängt werden. Zehn Schulen des Kreises Mettmann arbeiten derzeit an der Umsetzung des Konzeptes. In Hilden und Velbert wurde das Programm bereits durch eine Grundschule eingeführt, in Mettmann durch eine Realschule. In der Vergangenheit waren Schüler, Eltern und Lehrer verstärkt an die Dienststelle Kriminalprävention/Opferschutz herangetreten, um Hilfestellungen zum Thema „Gewalt an Schulen“ zu erfahren. „Die Entwicklung der Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft ist ein ernstzunehmendes Problem. Die Hemmschwelle, Gewalt als ein probates Mittel zur Konfliktlösung einzusetzen, wird augenscheinlich immer niedriger, einhergehend damit, dass auch bei kleineren Konflikten schon Tendenzen zu gewalttätigen ,Lösungen‘ immer häufiger erkennbar sind“, sagt Schulleiter Ernst Klein. Die Anti-Bullying-Strategie, die unter anderem von der Schulsozialarbeiterin Nadine Mauch begleitet wird, ist zunächst auf vier Monate begrenzt und hat sich das Motto „Wehret den Anfängen“ auf die Fahne geschrieben.

Pädagogisches Zentrum soll 2012 fertig sein

Düsseldorf · Ratingen west (cebu) Aufatmen für das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium: Trotz Verzögerung geht die Planung für das Pädagogische Zentrum ab sofort weiter. Anfang März kommenden Jahres sollen diese Planungen genehmigungsfähig sein. Im September 2011 starten die Bauarbeiten, die im Juli 2012 abgeschlossen werden. Diesen Zeitplan stellte die Verwaltung gestern im Bezirksausschuss West vor. Die anwesenden Eltern und Lehrer nahmen dies erfreut zur Kenntnis, hatten sie in den vergangenen Wochen und Monaten doch schon befürchtet, der Bau würde sich noch weiter verzögern.

RP 01.12.2010, 00:00 Uhr Eine Minute Lesezeit

enn obwohl die Politiker bereits im Januar den zügigen Bau des Pädagogischen Zentrums beschlossen hatten, lieferte die Verwaltung nicht die entsprechenden Planungen. Denn durch den Betrugsskandal im Bauamt und die damit verbundenen personellen Veränderungen sowie zahlreiche Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket II konnte der damals anvisierte Zeitplan nicht eingehalten werden, erklärte Gerd Wilms, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement. Am vergangenen Donnerstag kam es dann zu einer einvernehmlichen Einigung zwischen Schule und Verwaltung mit oben genanntem Ergebnis. „Allerhöchste Zeit“, befand gestern Waltraud Thole, Vorsitzende der Elternpflegschaft. Denn die Schule sei an der Grenze ihrer Kapazitäten angelangt.

Gebundener Ganztag

Das Pädagogische Zentrum war seinerzeit Voraussetzung dafür, dass das Bonhoeffer-Gymnasium als einziges Gymnasium im Kreis Mettmann den Zuschlag bekommen hatte, eine gebundene Ganztagsschule zu werden. Bis 2013 werden 390 Schüler diesen gebundenen Ganztag besuchen, dazu kommen noch 480 Schüler, die den regulären Unterricht besuchen.

Der Raumplan des Gymnasiums ist dafür nicht ausreichend, darin waren sich Schule und Verwaltung von Anfang an einig. Lediglich der Zeitplan für den Neubau stand zur Debatte und trieb Eltern, Schüler und Lehrer auf die Barrikaden (die RP berichtete).

Ganztags zum Abitur

Düsseldorf · Welche weiterführende Schule ist die richtige für unser Kind? Vor den Anmeldefristen stellt die RP Schulprogramme und -profile vor. Heute: Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium in West.

RP 26.11.2010, 00:00 Uhr 2 Minuten Lesezeit

Von Kathrin Schäfer

Ratingen West Das Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) ist die einzige gebundene Ganztagsschule unter den Ratinger Gymnasien. Was bedeutet eine Entscheidung für das DBG? „Wir reagieren mit unserem Ganztagsschulen-Konzept auf die Bestimmungen von G8“, sagt Ganztagskoordinator Karl-Heinrich Gilson.

Die Ganztagsschule, mit Nachmittagsunterricht bis 15.45 Uhr, gibt nun die Möglichkeit, Unterricht, Übung und Förderung gleichermaßen von Profis durchführen zu lassen. Ein markanter Unterschied zu den übrigen Gymnasien. Wo diese nämlich von Eltern und Oberstufenschülern betreute Nachmittagsangebote anbieten, findet am DBG Unterstützung durch Fachlehrer statt. Und das heißt: Das Bildungsziel durch mehr Fachunterricht besser erreichen.

Petra Korfmacher, Erprobungsstufen-Koordinatorin, fasst die besondere Einstellung am DBG in Worte: „Der Gedanke ‚Schüler sollen es schaffen, die erfolgreiche Schulausbildung Abitur abzuschließen‘ ist uns ein persönliches Anliegen. Die Option‘ bei Problemen die Schule zu wechseln, ist für uns keine. Das ist zwar sehr zeitintensiv, aber dann ist es eben so.“

Für ihr intensives Konzept plant Schulleiter Ernst Klein ein modernes, pädagogisches Zentrum, das den Innenhof, das Artrium, überdachen und als Herzstück Raum für die Gestaltung des ganzheitlichen Schultags geben soll. Doch bereits jetzt trägt ein Lernstudio mit Fach- und Jugendliteratur sowie sechs Computern zum Zurückziehen, um in Eigenregie zu arbeiten, zur Erfüllung des Bildungsauftrags bei. Weitere Besonderheit des DBG sind die Methodentage, eine Blockveranstaltung getreu dem Motto „Lernen lernen“.

Gilson und Kollegen kooperieren dabei mit Partnern aus öffentlichem Leben und Wirtschaft. „Persönliche Organisation“ lernen Fünftklässler, „Gedächtnis-Training“ und „Ernährung“. Reinhilt Frese-Radeck, Koordinatorin des Themenblocks „Schule und Gesundheit“ schafft mit ihrer Arbeit wichtige Voraussetzungen für Konzentration: „Durch die Ganztagsbetreuung kommt der Schule eine außerordentliche Rolle in puncto Lebensführung zu.“ Wer nicht ausgewogen isst, fühlt sich auch geistig nicht so fit. Speisen gibt es in der 2011 neu entstehenden Cafeteria mit belegten Broten zu 1,10 Euro. Oder in der mit der Gesamtschule gemeinsam genutzten Mensa im Abo zu drei Euro.

Zum Tag der offenen Tür lädt das Lehrerteam ein: „Wir stellen uns vor, wie wir sind“, sagt der Schulleiter. Klein achtet beim Aufnahmegespräch auf ebenso viel Authentizität. So lässt er sich die Zeugnisse der Viertklässler gerne von den Kindern selbst zeigen. „Wenn da die Eltern das Wort übernehmen, ist das nicht so gut. Wer von uns hört ‚das klappt‘, der traut sich was zu.“

PZ-Bau in West: Schulleiter schlägt Alarm

Düsseldorf · RATINGEN WEST Ernst Klein, der Leiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in West, appelliert an die Stadtverwaltung, den Bau des Pädagogischen Zentrums (PZ) schnellstmöglich zu realisieren. „Die Schule hat längst keine Räume mehr frei“, betont Klein mit Blick auf den gebundenen Ganztag, der ein pädagogisches Vollkonzept auch am Nachmittag vorsieht und Schülern spezielle Fördermöglichenkeiten anbietet. Bereits im kommenden Jahr würden 260 Schüler im gebundenen Ganztag betreut werden, kündigt Klein an.

RP 20.11.2010, 00:00 Uhr Eine Minute Lesezeit

Von Norbert Kleeberg

Das Problem: Wohin mit den Schülern? Innerhalb des Gymnasiums müsse man immer wieder improvisieren, erklärt der Schulleiter, der Alarm schlägt: Das PZ erfülle eine Schlüsselrolle – vor allem für Eltern, die ihre Kinder gezielt wegen des gebundenen Ganztags an der Schule anmelden wollen. Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hat im Land NRW eine Art Pilot-Funktion übernommen und das Schulministerium mit dem Ganztagskonzept überzeugt. Noch fehlt allerdings das Herzstück: das PZ. Klein hofft, dass der Zeitplan trotz der Engpässe im Hochbauamt eingehalten wird. Dies bedeutet: Die Planungen werden noch im Herbst abgeschlossen sein. Ende 2011 könnte das PZ dann bereits stehen. Kosten: rund zwei Millionen Euro.

Im Bezirksausschuss West (30. November) soll das Thema laut SPD-Antrag auf die Tagesordnung gesetzt werden. Joachim Galinke, stellvertretender Fraktionschef, betont: „Es kann nicht angehen, dass die Folgen des Betrugsskandals, der durch die fehlenden Kontrollen und die Nachlässigkeit der leitenden Beamten der Stadtverwaltung erst ermöglicht wurde, nun auf dem Rücken der Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums ausgetragen werden.“ An der Schule werden laut Klein zurzeit 710 Jugendliche unterrichtet. KOMMENTAR

Fische versenken auf Englisch

Düsseldorf · In einem Projekt halfen Oberstufenschüler des Bonhoeffer-Gymnasiums Viertklässlern der Lindgren-Schule beim Englischlernen. Mit viel Spaß wurden Zahlen, Tiernamen und englische Sehenswürdigkeiten studiert.

RP 29.03.2010, 10:36 Uhr 3 Minuten Lesezeit

Von Christiane Bours

West Konzentriert richten sich die Augen auf den Tisch, fieberhaft wird überlegt, wie der nächste Zug aussehen soll. Auch Dominik ist hochkonzentriert. Vor ihm liegt ein Plan, auf der eine Karte von England aufgemalt ist. Dominiks Aufgabe ist jetzt, die einzelnen Stationen der Karte zu durchlaufen und an jeder Station Aufgaben zu erfüllen – und zwar auf Englisch. Das Besondere daran: Dominik besucht die vierte Klasse der Astrid-Lindgren-Schule, sein Spielgegner heißt Thorsten und geht in die elfte Stufe des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums. Doch keine Sorge, bei diesem Spiel geht alles gerecht und auch mit rechten Dingen zu. Denn Dominik hat gerade Englischunterricht, und zwar bei Thorsten. Der hat sich das Spiel mit allerlei Wissenswertem über England ausgedacht und bringt seinem jungen Schüler beim Fische versenken englische Zahlen und Wissenswertes über berühmte Sehenswürdigkeiten wie Big Ben bei. „Das macht total Spaß“, findet Dominik und ist stolz, dass er jetzt die Zahlen auf Englisch viel besser kann als vorher.

Auch die beiden Englischlehrerinnen sind begeistert von ihrem Projekt. „Im Unterricht hatten wir das Thema Erwachsenwerden, Vorbild sein, und da haben wir überlegt, wie wir das praktisch umsetzen können“, erklärt Michaela Kaul vom Bonhoeffer-Gymnasium. Zwei Schulstunden haben die Schüler gemeinsam verbracht und sich in ihren jeweiligen Schulen besucht.

Die Oberstufenschüler hatten sich dazu gründlich vorbereitet, Bücher und Lehrmaterial der Grundschüler gesichtet und sich überlegt, wie man Englischunterricht spannend und mit viel Spaß machen und trotzdem möglichst viel Wissen vermitteln kann.

Dabei herausgekommen sind viele Spiele wie Hüpfspiele oder ein Poster von den Highlandgames, Bingo oder Tierrätsel. „Vor der ersten Stunde waren die Schüler ganz schön aufgeregt, schließlich waren sie zum ersten Mal in der Lehrerrolle und hatten eine Menge Verantwortung“, schmunzelt Michaela Kaul.

Das kann Wanda Kaul, Englischlehrerin in der Lindgren-Schule, nur bestätigen. „Die Jungs und Mädchen waren ganz aufgeregt und haben sich richtig gefreut, ins Gymnasium zu kommen.“ Besonders die kleinen Gruppen mit den persönlichen Ansprechpartnern und die originellen Lehrmethoden genossen die Grundschüler in vollen Zügen. „Das macht Spaß“, war die einstimmige Antwort der Viertklässler.

„Die sind total lieb und wollen auch lernen“, lautet das Fazit von „Lehrerin“ Remal. Sie hat sich zusammen mit Chantal, Max, Selina, Nadine und Andi an einen Tisch gesetzt und spielt dort mit einem selbst gebastelten Tiermemory – wobei sämtliche Tiernamen natürlich auf Englisch genannt werden mussten.

Fazit: „So etwas sollte man viel öfter machen“, waren sich am Ende alle Beteiligten, die großen und die kleinen Schüler, einig.

Bauantrag im Herbst

Düsseldorf · Der Schulausschuss beschloss, die Mittel für die Planung des Pädagogischen Zentrums (PZ) am Bonhoeffer-Gymnasium schnellstens freizugeben. Baukosten sollen in den Etat 2011 aufgenommen werden.

RP 18.02.2010, 14:43 Uhr 3 Minuten Lesezeit

Von Christiane Bours

west „Das Pädagogische Zentrum (PZ) am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wird so schnell wie möglich gebaut“, erklärte Schuldezernent Rolf Steuwe jetzt im Schulausschuss. Nur einen genauen Zeitpunkt könne er nicht nennen, da das Hochbauamt der Stadt „völlig überlastet“ sei mit fristgebundenen Baumaßnahmen. Dennoch waren sich Verwaltung und Politiker einig, dass das PZ gebaut werden muss, da die Schule jetzt schon aus allen Nähten platzt. Das PZ ist ein wesentlicher Bestandteil für den gebundenen Ganztag, der Anfang des laufenden Schuljahrs am Gymnasium eingeführt wurde.

In den Etat 2010 werden also die Planungskosten für das PZ eingestellt, in den Etat 2011 die Baukosten von rund zwei Millionen Euro. Damit die Realisierung des Projekts möglich schnell vorangeht, soll der Bauantrag schon im Herbst vorliegen, forderten die Politiker. Außerdem soll die Verwaltung regelmäßig über den Stand der Planungen berichten.

Info

Schulsozialarbeiter

Nicht einigen konnte sich der Schulausschuss, was die Schulsozialarbeiter an Ratinger Grundschulen angeht. Die Politiker beschlossen, die beiden Sozialarbeiterinnen an Grundschulen in West unbefristet einzustellen. Ob aber zusätzliche Stellen auch an anderen Grundschulen geschaffen werden, soll der Haupt- und Finanzausschuss entscheiden. Denn obwohl der Bedarf an den Schulen riesig sei, sei die Finanzierung eigentlich Aufgabe des Landes.

Schulleiter macht Druck

Mit diesem Beschluss sprachen die Politiker aller Parteien den Schülern, Eltern und Lehrern des Bonhoeffer-Gymnasiums wohl aus dem Herzen. Diese waren zahlreich im Schulausschuss erschienen, sogar Plakate hatten sie mitgebracht, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Schulleiter Ernst Klein plädierte noch einmal für einen schnellen Bau des PZ, da es momentan keinen einzigen freien Raum mehr gebe, der für den gebundenen Ganztag geeignet sei.

„Seit 20 Jahren hören wir Schulen von der Verwaltung, es hängt am Bauamt“, sagte Klein. So würden Baumaßnahmen am Innenstadt-Gymnasium bereits seit acht Jahren immer wieder verschoben, die Fenstersanierung am Bonhoeffer-Gymnasium ließ immerhin fünf Jahre auf sich warten. „Ein zusätzlicher Bauleiter wäre gut investiertes Geld“, riet Klein der Verwaltung. So könne der „Flaschenhals Hochbauamt“ etwas breiter werden.

Dies sei aus Kostengründen kaum möglich, erklärte Dezernent Steuwe. Allerdings werde er gemeinsam mit dem Bauamt nach Möglichkeiten suchen, wie der Bau des PZ vorgezogen und welche Maßnahmen eventuell geschoben werden können.

Gerade mit Blick auf das Konjunkturpaket II oder andere geförderte Maßnahmen sei dies aber schwierig. „Die Fördergelder sind an Fristen gebunden“, so Steuwe. Werden diese Fristen nicht eingehalten, müsse das Geld zurückgezahlt werden. Deshalb hätten die geförderten Projekte nun einmal Vorrang. KOMMENTAR

Bonhoeffer-Gymnasium: PZ-Bau erst 2012

Düsseldorf · Schlechte Nachricht für Schüler und Eltern des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in West. Der Bau des dringend benötigten Pädagogischen Zentrums (PZ) wird frühestens im Jahr 2012 starten.

RP 17.02.2010, 13:07 Uhr 2 Minuten Lesezeit

Dies gab am Mittwoch Schuldezernent Rolf Steuwe im Schulausschuss bekannt. Zahlreiche Sanierungsmaßnahmen hätten die Bauverwaltung gebunden. Ergebnis: Für die Baumaßnahme, die für 2011 vorgesehen war und wegen der Ganztagsschule unbedingt erforderlich ist, seien keine Kapazitäten mehr frei, so Steuwe, der von einer Investitionssumme von mehr als zwei Millionen Euro ausgeht.

Im Verwaltungsvorstand herrsche aber Einigkeit darüber, dass dem Gymnasium unbedingt und verbindlich geholfen werden muss, erklärte der Dezernent.

Eltern und Schüler hatten bereits vehement protestiert. So enthielt ein Flugblatt der Eltern eine Kurz-Chronik: 2008, als die Schule sich um den so genannten „gebundenen Ganztag“ bewarb, hätten Politik und Verwaltung dazu ermutigt. Die wichtigste Bedingung stand zu dieser Zeit schon fest.

Die Schule brauchte mehr Raum. Pläne für den Multifunktionsraum, das Pädagogische Zentrum, lagen im März 2009 vor. Auch dies war aus Elternsicht ein Signal für einen zügigen Ablauf. Man nahm den Ganztagsbetrieb im Sommer 2009 „trotz schlechter Rahmenbedingungen“ auf. Und sei immer noch davon ausgegangen, dass lediglich eine zeitliche Durststrecke zu überwinden sei.

Die Enttäuschung habe es im Dezember vergangenen Jahres gegeben: „Die Planungskosten für 2010 werden auf 2011 verschoben, Baukosten sind bis 2013 gar nicht budgetiert. Zeitpunkt der Fertigstellung nicht bekannt“, bilanzierte das Flugblatt bitter. Bis zum Jahr 2013 werden rund 390 Schüler den gebundenen Ganztag in West wahrnehmen, rechnete die Elternpflegschaft vor. Immerhin: Planungskosten zum Bau des PZ in Höhe von 160 000 Euro sind bereits beschlossen worden. Das Projekt stockt aber weiter.

Foto: Laut einer neuen Studie, hängen schulische Leistungen auch von der Wohnsituation der Eltern ab. Foto: ddp

Zeitzeugen im Unterricht

DBG-Schülerinnen im Gespräch mit ehemaligen DDR-Häftlingen. FOTO: RPODüsseldorf. „Wir waren 100 000 Mann zu wenig und 40 Jahre zu früh“, stellte Dieter Rother, Jahrgang 1932, ehemaliger politischer Häftling der DDR, zu seinen Aktivitäten 1950 im Zeitzeugengespräch fest. Er und Wilfried Elsner waren von der Fachkonferenz Geschichte des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) zum Zeitzeugengespräch mit den Schülern des 13. Jahrgangs eingeladen. Was war Dieter Rothers Vergehen? Nach der Niederlage des NS-Regimes hoffte er auf ein demokratisches Deutschland.

Doch in der Ostzone, von den Sowjets besetzt, stellte sich bald heraus, dass nur die SED, 1946 aus der Zwangsvereinigung von SPD und KPD entstanden, das Sagen hatte. Dieter Rother und seine Freunde folgten 1950 der Aufforderung des US-Generals Mc Cloy und beteiligten sich an den so genannten „F-Aktionen: „F“ stand für Freiheit in der DDR. Also wurde nachts in Frankfurt/Oder die Parole „Gesamtdeutsche freie Wahlen“ gepinselt.

Am 22. April 1950 wird Rother vom KGB abgeholt, verbringt dreieinhalb Monate in einer zwei mal vier Meter großen Zelle mit vier Personen. Sie müssen 16 Stunden am Tag stehend verbringen. Es gibt minimalste Hygiene, selbst Wasser zum Waschen wird verweigert, Kontakte nach außen gibt es nicht. Am 20. Juli 1950 wird er nach sowjetischem Recht verurteilt: Ein Militärtribunal schickt ihn für zehn Jahren in Haft wegen „antisowjetischer Agitation und illegaler Gruppenbildung“.

Rother wird im Gefängnis Bautzen, das im DDR-Jargon „gelbes Elend“ heißt, weggeschlossen. Anfang 1954 wird er entlassen und flieht in den Westen. Wilfried Elsner verlebt eine unbeschwerte Jugend in Sachsen, durchläuft die vielfältigen Bildungsetappen des SED-Regimes: Schule, Junge Pioniere, FDJ, Jugendweihe. Er leistet seinen Dienst in der Nationalen Volksarmee (NVA), studiert Pädagogik, Sport und Deutsch.

Ihm steht eine Karriere im Bildungssystem der DDR offen. Im Schuldienst in Berlin kann er Vergleiche ziehen mit West-Berlin. Das Konzert des Regimekritikers Wolf Biermann 1976 in Köln gibt den Ausschlag: Sein Schulkollektiv fordert eine Unterschrift unter die Solidaritätserklärung zur Ausbürgerung Biermanns aus der DDR, er weigert sich, Fluchtgedanken reifen, 1981 versucht er, über Ungarn die Grenze zu Jugoslawien zu überschreiten.

Zwei Kilometer vor der Grenze wird er verhaftet und von Budapest nach Berlin geschafft. Sechs Monate Stasi-U-Haft ohne Kontakt nach außen folgen. Er wird wegen Republikflucht mit 20 Monaten Freiheitsentzug bestraft, 1982 wird er von der Bundesrepublik freigekauft. Die Bonhoeffer Schüler zeigten sich bewegt vom Freiheitseinsatz der beiden Zeitzeugen. Die Veranstaltung war mit Dr. Frank Hoffmann, Deutschlandinstitut der Ruhr-Uni Bochum, und dem Landesvorsitzenden der Gemeinschaft ehemaliger politischer Häftlinge e.

V., Detlef von Dechend, organisiert worden.

Quelle: RP

Ratingen: Westhäkchen schweben über den Wolken

Bonhoeffer-Gymnasiasten feiern am 27. Januar Premiere.

Ratingen. Über den Wolken nennt die Kabarettgruppe des Bonhoeffer-Gymnasiums, „Die Westhäkchen“, ihr neues Programm, das sie am 27., 28. und 29. Januar jeweils um 19.30 Uhr im Freizeithaus West präsentieren. Ausgehend von ihrer politischen Schlüsselnummer aus dem Vorjahr mit ihrem jugendlichen Bekenntnis „Wir verstehen das alles nicht!“, gehen sie jetzt der Frage auf den Grund, ob dahinter nicht System stecken soll. Soll der junge Mensch, aber auch der Normalbürger gar nicht mehr verstehen? Sind das Zurückhalten von Informationen, aber auch das Erschlagen mit Informationen nicht letztlich nur scheinbar widersprüchliche Strategien, um den Zustand der Unwissenheit zu zementieren?

Politik scheint abgehoben über den Wolken gemacht zu werden, so wie in der Antike, als die Antworten der Götter auf die Fragen des Volkes beim Orakel von Priestern im Trancezustand verschlüsselt und undurchsichtig den Menschen verkündet wurden. Es scheint auch so, dass die großen Prozesse in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft nicht mehr mit dem Verstand zu erfassen sind. Die „Häkchen“ gehen mit der ihnen eigenen Mischung aus Kabarett, Comedy und Show und jugendlicher Unbekümmertheit vor und bieten intelligente Unterhaltung an.

Karten (Schüler drei, erwachsene fünf Euro) gibt es im DBG-Sekretariat, bei Johann und Wittmer, im Kulturamt und Reisebüro Tonnaer.

Westdeutsche Zeitung, 15.01.2010