Neue Schulklasse für Flüchtlingskinder

Von Karl Ritter

west Es hatte unzählige Verschiebungen und Querelen gegeben, doch dann ging alles letztlich ziemlich schnell: Seit dem 17. November werden am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) in West 18 Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse unterrichtet, die keinerlei Deutschkenntnisse haben. „Diese Kinder werden als Seiteneinsteiger bezeichnet. Nach Definition des Schulministeriums handelt es sich dabei um Schüler, die innerhalb der letzten zwei Jahre aus dem Ausland zugezogen sind und nur über sehr geringe oder gar keine Deutschkenntnisse“, sagt Schuldezernent Rolf Steuwe: „Es gibt dabei keinen Unterschied zwischen beruflich zugezogenen EU-Bürgern und Flüchtlingen.“

Vor einem guten Jahr hatte der Jugendrat intensiv darauf hingewiesen, dass viele schulpflichtige Flüchtlingskinder im Stadtgebiet keinen Platz an Schulen haben – obwohl die Schulpflicht auch für sie gilt. Nun endlich hat die Bezirksregierung reagiert – wenn auch erst auf „immensen Druck der Verwaltung“, wie Steuwe es nennt. Eine eigene Lehrerstelle für die neue Klasse am DBG, die als 5d geführt wird, gibt es erst ab dem 1. Februar 2015. Bis dahin unterrichten abgeordnete Pädagogen der benachbarten Gesamtschule die Kinder und Jugendlichen, darunter auch syrische Kinder. Bislang gab es solche Klassen nur an der Friedrich-Ebert-Schule und der Elsa-Brandström-Schule, die wie berichtet in der Auflösung ist. Die Kapazitäten sind schon jetzt erschöpft. Ob zum neuen Schuljahr im Sommer eine weitere Seiteneinsteiger-Klasse am DBG gebildet werden kann, ist noch überhaupt nicht absehbar. Steuwe hält sie allerdings für dringend notwendig: „Wir werden daher Kontakt mit der Bezirksregierung aufnehmen.“ DBG-Schulleiter Uwe Florin hat sich schon selbst ein Bild von der neuen Klasse gemacht und erkannt, wie wichtig sie ist, intelligenten Kindern fehlten einfach noch die Sprachkenntnisse, so sein Eindruck.

Trotz des guten Anfangs leben in der Stadt noch immer rund 30 Kinder und Jugendliche, die nicht beschult werden können. Aus einem unserer Zeitung exklusiv vorliegenden Papier werden auch die Gründe dafür deutlich: So verweigern ungefähr 20 Prozent der Eltern die Mitarbeit und lassen das Kind nicht zur Schule gehen. In einem anderen Fall wird das Kind derzeit vom Schulpsychologischen Dienst betreut. Ob ein Schulbesuch möglich wird, ist derzeit noch unklar. In nur einem Fall konnte ein Kind aus Tiefenbroich nicht in die Sekundarstufe I eingeschult werden, weil es keinen Platz gab. Probleme haben allerdings auch die Kinder, die der Schulpflicht nachkommen: Nicht nur die mangelnden Deutschkenntnisse bereiten erhebliche Probleme, auch ein nicht vorhandenes Zahlen- und Mengenverständnis sowie fehlende soziale Kompetenz seien an der Tagesordnung. Deutlich besser sieht die Situation im Grundschulbereich aus, wie Steuwe erklärt: „Die Schulaufsicht hat ab Februar drei weitere Integrationsstellen zugesagt, die der Matthias-Claudius-, der Erich-Kästner- und der Anne-Frank-Schule zugewiesen werden.“

Trotzdem will die Stadt aber auch außerschulische Maßnahmen fördern, um nahezu alle Kinder erreichen zu können. 12 000 Euro sollen im kommenden Jahr für die Koordination sowie die Fortbildung und Anleitung von ehrenamtlich Unterrichtenden investiert werden. Mit Hilfe der Freiwilligenbörse werden Alphabetisierungskurse sowie Unterricht zur Schulvorbereitung durchgeführt. Ein Augenmerk hat die Stadtverwaltung auf die Unterkunft Am Sondert gelegt, da dort der Großteil der noch unversorgten Kinder lebt: Es soll nach den Weihnachtsferien ein Angebot für Jungen geben, die Deutsch sprechen können, aber keine Allgemeinbildung haben.(wol)

Quelle

Gymnasiasten tauchen in Praxis ein

Cara und Linus aus der Klasse 8c versuchen sich in der Décalcomanie, das sind Zufallsbilder mit Hilfe der Technik des Abklatschverfahrens. FOTO: Dietrich Janicki

Ratingen.
Methodentage am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. 560 Schüler und 60 Lehrer arbeiten abseits der Schulfächer. Von Dirk Neubauer

Im ersten Moment hat sich Lehrerin Nelie Pannen erschreckt: Aus dem Klassenraum der 6c flieht eine Schülerin mit versteinerter Miene. Es sieht so aus, als würde das Mädchen gleich losweinen. Doch stattdessen grient sie plötzlich breit. „Wir sollen ein Gefühl so darstellen, dass es möglichst echt wirkt“, klärt Mitschülerin Sophie (11) auf. Das Schauspiel ist Teil des „Sozialen Trainings“, bei dem sich die Klasse mit Emotionen auseinandersetzt. Einige Räume weiter torkeln Mitschüler einer 9. Klasse durch den Raum, weil sie – zur Abschreckung – eine Rauschbrille tragen, die die Wirkung von Alkohol simuliert, ohne dass man einen Schluck getrunken haben muss. Und die 8c denkt gerade intensiv über ein schulinternes Werbeplakat für den Mittelstufenraum nach, sucht nach einem griffigen Slogan, probiert Farben aus, ist rundherum kreativ.
Das sind nur drei Beispiele von vielen für die Methodentage am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG). Drei Tage lang war nach den Herbstferien in der Schule alles anders. Für die „Methodentage“ verließen 560 Schülerinnen und Schüler und 60 Lehrer die klassischen Schulfächer.

Stattdessen lernten sie, wie man lernt, eine Gruppenarbeit organisiert oder ein Referat hält. Fünftklässler erfuhren eine Menge über die gesunde Klasse; die Neuner setzten sich mit der Volksdroge Alkohol auseinander oder absolvierten ein freiwilliges soziales Praktikum. Manche Oberstufenschüler traten – völlig ungewohnt – zum Unterricht in Anzug und Krawatte an: Mit Hilfe der Barmer Ersatzkasse nahmen sie an einem Assessment-Center teil, wie es mittlerweile für die Besetzung von Stellen in der Wirtschaft üblich ist.

„Inzwischen gibt es diese drei Methodentage zum neunten Mal bei uns“, sagt DBG-Schuldirektor Uwe Florin. Dabei werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die den Schülern das gesamte Leben hindurch nützlich sein sollen. Die Themen sind auf die Jahrgangsstufen abgestimmt; jede Stufe durchläuft drei Themen an drei Tagen. Ein hoher Praxisanteil soll dafür sorgen, dass es spannend bleibt und möglichst jeder die Chance bekommt, das Gelernte gleich selbst auszuprobieren. Die Räume sind dabei jeweils mit zwei Lehrern besetzt – um kleine Arbeitsgruppen zu ermöglichen.

„Wir haben festgestellt, dass die Methodentage unseren Schülern wichtiges Rüstzeug mitgeben“, sagt Direktor Florin. Nach jedem Dreitage-Marathon füllen Schüler wie Lehrer Feedback-Bögen aus. Die vom vergangenen Jahr hat Lehrerin Nelie Pannen ausgewertet, um das Angebot noch besser auf die Klassen und Jahrgänge abstimmen zu können. So rutschte das Thema „Recherche in der Bibliothek und per Computer“ aus der Jahrgangsstufe 9 in die siebten Klassen. „Die Neuner kannten das Meiste davon schon“, hat Pannen aus den Feedbackbögen erfahren.
Beinahe verdoppelt hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Stellen im freiwilligen sozialen Praktikum bei karitativen Organisationen wie der Arbeiterwohlfahrt, einigen Kindergärten, dem Sozialdienst katholischer Frauen (SKF), der Diakonie in Kaiserswerth und der Helen-Keller-Schule. Für 38 Jugendliche ein Blick in eine andere Welt.

„Natürlich können wir in diesen drei Methodentagen nur Anregungen und Einblicke geben“, weiß Florin. Wichtig sei es deshalb, dass das Kollegium im normalen Unterricht immer wieder auf die gezeigten Methoden zurückkomme. Damit das Wissen der drei tollen Tage nicht verloren geht, bekommt jeder Schüler in der fünften Klasse einen „Methodenordner“. Dort soll all das Material abgelegt werden, dass die Jungen und Mädchen bekommen. Florin hofft, „dass dieser Ordner nicht verloren geht, sondern am Ende der Schule prall gefüllt ist, mit Methodenwissen.“

Quelle: RP

SommerLeseClub 2015: Ratinger Wochenblatt – Bericht 09.09.2015

Digitale Pinnwände kommen

mit einem Kommentar von Joachim Dangelmeyer

Das Gymnasium und die Realschule in Lintorf sollen umgehend damit ausgestattet werden. Andere Schulen müssen noch warten.

Der Wunsch vieler Schulen: Vertretungen und Klausurtermine werden digital angezeigt.
Der Wunsch vieler Schulen: Vertretungen und Klausurtermine werden digital angezeigt. David Young
Der Wunsch vieler Schulen: Vertretungen und Klausurtermine werden digital angezeigt.

Ratingen. Die Vorteile liegen auf der Hand: einfachere und schnellere Kommunikation für Schüler und Lehrer. Die Kosten sind laut Bürger-Union (BU) überschaubar: 3000 Euro pro Schule. Dennoch gab es mit den anderen Fraktionen heftigen Streit um die digitalen „schwarzen Bretter“, die die BU an allen weiterführenden Schulen einführen möchte.

„Das ist eine großartige Sache, die prima funktioniert.“

Ralph Basten, stellvertretender Schulleiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums übers digitale schwarze Brett

Der Zank wurde am Donnerstag ein Stück weit beigelegt: Einstimmig beschloss der Stadtrat, das Kopernikus-Gymnasium und die Lintorfer Dependance der Käthe-Kollwitz-Realschule sofort mit den digitalen Anzeigen auszustatten. Die beiden Schulleiter, Roland Loos und Ekkehard Witthoff, hatten bereits im Schulausschuss den besonderen Bedarf begründet. Die Schüler beider Schulen werden an zwei Standorten unterrichtet: Das Kopernikus kooperiert in der Oberstufe mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) in West, was eine ständige Abstimmung von Stundenplänen, Klausurterminen und Vertretungen erfordert. Loos: „Betroffen sind rund 600 Schüler. Die wissen am Morgen oft nicht, was an der anderen Schule passiert.“

Auch die Lintorfer Realschul-Filiale muss mit dem Hauptstandort in West kommunizieren. Derzeit funktioniert das via Fax, das jeweils ausgedruckt, zur Pinnwand gebracht und angeheftet werden muss.

Bürger-Union: Kostenschätzung der Verwaltung ist „realitätsfern“

Der Streit hatte sich vor allem an den Kosten entzündet, die die Verwaltung für alle weiterführenden Schulen mit 50 000 bis 60 000 Euro angesetzt hatte. Die BU hält die Kostenschätzung der Schulverwaltung für „realitätsfern“. Nach Aussage eines Fachmannes seien bei sechs auszurüstenden Schulen aufgerundet 20 000 Euro erforderlich. Die Fraktionsspitzen Alexander von der Groeben und Angela Diehl werfen den Kritikern der digitalen Pinnwände „steinzeitliches Denken“ vor: Dass die CDU im Schulausschusses vor Freigabe der erforderlichen Mittel den Bedarf an den Schulen ermitteln lassen wollte, sei „kaum glaubhaft“.

Der FDP-Antrag („Zuschussgewährung soweit es der Haushalt zulässt“) sei angesichts eines Etatvolumens von 240 Millionen Euro „lächerlich“. Und die Argumentation der Verwaltung, man müsse Eingriffe in den Datenschutz sorgfältig prüfen, zeige „fehlende Sachkenntnis“, schrieben die BU-Politiker in ihrem Antrag, wenigstens das Lintorfer Gymnasium und die Realschul-Dependance umgehend mit den elektronischen Pinnwänden auszustatten. Dem folgte dann die Mehrheit im Rat.

Drei Schulen haben bereits digitale Pinnwände

Das Berufskolleg, die Kollwitz-Realschule und das DBG haben bereits digitale Schwarze Bretter. „Das ist eine großartige Sache, die prima funktioniert“, sagt Ralph Basten, stellvertretender Schulleiter des DBG. Es spare viel Papier, sei immer aktuell und komfortabel zu bedienen. „Zur Not kann ich auch einmal von Zuhause den Vertretungsplan aktualisieren“, sagt Ralph Basten. Finanziert hat die Anlage der Förderverein.

WZ 26.09.2013

Neues Herzstück für das Gymnasium

Ratingen · Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wurde gestern das Pädagogische Zentrum offiziell eröffnet – nach langem Warten.

RP 14.09.2013, 00:00 Uhr 3 Minuten Lesezeit

Von Gabriele Hannen

Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wurde gestern das Pädagogische Zentrum offiziell eröffnet — nach langem Warten.

West Eigentlich ist der Schüler das pädagogische Zentrum einer Schule. Doch es gibt auch bauliche pädagogische Zentren, die letztlich zum Nutzen der Schülerschaft eingerichtet werden. So etwas gibt es nun, seit dem Beginn des neuen Schuljahrs, auch am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Gestern wurde also das „Pädagogische Zentrum“, für zwei Millionen Euro erbaut, mit offiziellen Gästen, Häppchen und Getränken in Augenschein genommen. Ab sofort kann es von Schülern und Lehrern und Gästen genutzt werden.

Info Die Schule

Tradition in Ratingen West

Seit 35 Jahren gibt es das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Ratingen-West. 60 Lehrer kümmern sich um 720 Schüler von der Erprobungsstufe über Mittel- und Oberstufe bis zur Abiturvorbereitung. Spätestens in der Sekundarstufe II findet der Kursunterricht teilweise am Kopernikus-Gymnasium Lintorf (KGL) statt, mit dem eine Kooperation besteht.

Ein wenig wird dem hübschen Innenhof nachgetrauert, der nun unter Beton, Glas und Technik verschwunden ist. Die Schulgemeinde hat dort manches Fest gefeiert. Doch nun kann sehr viel mehr unter Dach und Fach veranstaltet werden, bietet der zentrale Raum auf einem Geviert von 17 mal 17 Quadratmetern unter dem großzügigen Glasdach Platz für Hausaufgabenbetreuung, Projektarbeiten, Abitur-Klausuren, Konferenzen — auch für Lehrerinnen und Lehrer — und als Aufenthaltsraum. Demnächst werden die Schüler-Kabarettisten der „Westhäkchen“ die Bühne entern und ausprobieren können, was an hervorragender Ton- und Lichttechnik verbaut worden ist. Das können dann auch Besucher genießen, die nicht zu Schulgemeinde gehören.

Bis zu 226 Personen haben auf der Bestuhlung im großen Saal Platz, dazu kommen als interessante Erweiterung die Galerie im ersten Obergeschoss und die umgebenden Räumlichkeiten. Vor vier Jahren hatte das Angebot eines verbindlichen Ganztagsangebots begonnen, 84 Kinder der damaligen fünften Klassen waren die Vorreiter. Nun nehmen 430 von 670 Jungen und Mädchen der Klassen fünf bis neun am so genannten gebundenen Ganztag teil. Es gibt zum Beispiel keine Aufteilung mehr in Unterricht, Förderunterricht und Hausaufgabenbetreuung, sondern das Konzept der integrierten Lernzeiten gilt fortan für alle Hauptfächer. Aufgrund dessen ergeben sich neue und flexiblere Möglichkeiten der Rhythmisierung. Die Handhabung der Hausaufgabenbetreuung wird so ebenfalls einfacher und flexibler, da sie je nach Bedarf innerhalb der integrierten Lernzeit erfolgt und dementsprechend direkt vom jeweiligen Fachlehrer beaufsichtigt und mit ihm besprochen wird.

Integrierte Lernzeit bedeutet jedoch nicht, dass ganz auf das häusliche Lernen verzichtet werden kann. An den Tagen ohne gebundenen Ganztag — dienstags und freitags — kann es pädagogisch durchaus geboten sein, einzelne Inhalte vor- beziehungsweise nachzuarbeiten. Die Fertigstellung hatte sich verzögert — so hatte schlechtes Wetter im letzten Jahr zu Pfingsten zu einem Wasserschaden geführt. Der führte dazu, dass die Dämmung der gerade verlegten Fußbodenheizung entfernt werden musste. Außerdem hatte man bei ersten Ausschreibungen fürs Glasdach keine geeigneten Anbieter gefunden.

Und der lange letzte Winter tat ein Übriges dazu. Architektin Beate Anuschek, deren Büro Kubus für die Schule schon eine Caféteria entworfen hat, war ebenso froh über die Fertigstellung des Gebäudes wie Bürgermeister Harald Birkenkamp und Schulleiter Uwe Florin.

Veranstaltungssaal: XXL-Zentrum fürs Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Bonhoeffer- Gymnasium will zwei Millionen Euro teuren Bau für Infoabende, Aufführungen und den Ganztag nutzen.

Schulleiter Uwe Florin freut sich über das neue Pädagogische Zentrum mit seinem schönen Saal.
Schulleiter Uwe Florin freut sich über das neue Pädagogische Zentrum mit seinem schönen Saal. Stefan Fries, Bild 1 von 2
Schulleiter Uwe Florin freut sich über das neue Pädagogische Zentrum mit seinem schönen Saal.

Ratingen. Ein schöneres Geschenk zum 35. Geburtstag hätte das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) nicht bekommen können: Zum gerade begonnenen Schuljahr wird Freitag das nagelneue Pädagogische Zentrum (PZ) offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Zwei Jahre hat die Schulgemeinde Dreck und Baulärm ertragen, noch viel länger hat das Warten aufs PZ gedauert. Aber es hat sich gelohnt.

„Die Stadt ist uns in vielen Punkten entgegengekommen.“ (Uwe Florin, Schulleiter)

Der 17 mal 17 Meter große Innenhof des Schulgebäudes wurde mit Glas überdacht und zu einem hochmodernen Veranstaltungssaal mit Bühne, Empore und Nebenräumen umgestaltet. Er ist mit einer computergesteuerten Lichttechnik und einer Klimaanlage ausgestattet und entspricht den „allerneusten baurechtlichen Vorschriften“, sagt Schulleiter Uwe Florin.

Das PZ ist rollstuhlgerecht, darüber hinaus verfügt es über Funktechnik für Hörgeschädigte. Spezielle „taktile Fliesen“ führen Blinde oder Sehbehinderte von der Erfurter Straße aus direkt in den Saal. Florin: „Die wurden quer übers Schulgelände neu verlegt.“ Dass die Fliesen mit ihren Noppen und Rillen nun die Putzkräfte zur Verzweiflung bringen, müssten sie hinnehmen.

Gut zwei Millionen Euro hat die Stadt in Planung, Bau und Einrichtung des PZ investiert. Rund 260 Stühle passen in den Saal und auf die Empore – ideal für Theateraufführungen, Infoabende und Konferenzen. Gerade erst wurden die neuen Fünftklässler dort begrüßt.

Abiturnoten liegen auf Landesniveau

Aber auch die Kabaretttruppe „Westhäkchen“ wird eine neue Spielstätte bekommen, ebenso die Theater- und Literaturgruppen. „Die Stadt ist uns in vielen Punkten entgegengekommen“, lobt Florin die Zusammenarbeit mit der Verwaltung.

Einweihung
Das zwei Millionen Euro teure Pädagogische Zentrum wird Freitagmittag durch Bürgermeister Harald Birkenkamp offiziell eingeweiht. Das PZ bietet nicht nur einen großen Veranstaltungssaal, sondern auch dringend benötigte Nebenräume.

Auch für die Ganztagsbetreuung ist das neue PZ ein riesiger Schritt nach vorn. Im Saal ist jetzt Platz für mehrere Gruppen, die nicht mehr auf improvisierte Ausweichquartiere wie Turnhalle oder Foyer angewiesen sind.

Rund 400 Schüler – die komplette Sekundarstufe 1 – sind in den Ganztagsbetrieb eingebunden. Florin: „Wir bieten den gebundenen Ganztag an, also ist die Teilnahme verpflichtend.“ Dafür hätten Eltern die Garantie, dass ihre Kinder bis zum Nachmittag betreut werden.

Nicht zuletzt durch das Ganztagsangebot hat sich das „Bonhoeffer“ in den 35 Jahren seines Bestehens einen festen Platz in der Ratinger Schullandschaft gesichert – mit knapp 700 Schülern, konstanten Anmeldezahlen sowie festen Kooperationen mit den beiden anderen Gymnasien.

Stolz ist Schulleiter Uwe Florin darauf, dass das DBG bei den Abiturnoten auf Landesniveau liege – und das bei einem Migrantenkinder-Anteil von 40 Prozent. Seine Wünsche für die Zukunft: Toiletten sanieren und Lehrerzimmer erweitern.

WZ 11.09.2013

Don’t start be smart

Mit großem Erfolg nahmen die Schülerinnen und Schüler der Jg. 6 an dem bundesweiten Wettbewerb gegen das Rauchen teil.

„be smart – don’t start“

Dies war in den letzten Monaten das Motto der Sechstklässler: Sie haben von November 2012 bis April 2013 am bundesweiten Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen teilgenommen.

Im Rahmen des Biologieunterrichts haben die Klassen 6a, 6b und 6c mit ihren Lehrern Frau Pannen und Herrn Spieß erfolgreich mitgewirkt und das Thema Rauchen biologisch in den Blick genommen. Ziele des Wettbewerbs waren u.a., das Nichtrauchen für Schülerinnen und Schüler attraktiv zu machen, d.h. den Einstieg in das Rauchen zu verhindern und begleitende gesundheitsfördernde Maßnahmen zu gestalten. Unsere Schülerinnen und Schüler haben es nicht nur geschafft, über den gesamten Zeitraum hinweg nicht mit dem Rauchen anzufangen, sondern kamen bei dem zusätzlichen Kreativwettbewerb sogar in die Endausscheidung!

Die Klassen setzten sich sehr kreativ mit dem Thema „Rauchfrei“ auseinander: Die Klasse 6a entwickelte eine beeindruckende Spielesammlung, die Klassen 6b und 6c planten und drehten zwei unterhaltsame Filme.

Aus über 100 Schulen des Kreises Mettmann haben sich acht Klassen für die Siegerehrung qualifiziert.

Alle drei Klassen unserer Schule wurden in Mettmann für ihre besonders gelungenen Projekte ausgezeichnet. Zweimal gab es  200 Euro für die Klassenkassen und einmal einen Ausflug in das Neanderthal Museum incl. Besuch der Steinzeitwerkstatt. Nach der Siegerehrung wurde auf einer tollen Party mit DJ und Livemusik gefeiert. Herzlichen Glückwunsch!

Da die Teilnahme an diesem Wettbewerb ein äußerst sinnvoller Beitrag zum Ausbau unserer „Gesunden Schule“ ist, werden vielleicht auch im nächsten Jahr wieder Schülerinnen und Schüler vom DBG auf dem Siegerpodest stehen. (C.Spieß) 

Lehrer Schneider legt los

Die Schule hat begonnen! FOTO: ddp, ddpRatingen. Schulstart: Sebastian Schneider unterrichtet am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Der neue Lehrer für Englisch und Geschichte pendelt zwischen Rheinbach und Ratingen. Auch an anderen Schulen gibt es neue Pädagogen. Von Daniela V. Dellingshausen

Die Schule hat begonnen! Gewusel in den Pausenräumen, Feierlichkeiten in den Aulen, viele Fragen, Neuorientierung in den Gängen. Das betraf gestern nicht nur die neuen Schüler, sondern auch die neuen Lehrer. Einer von ihnen: Sebastian Schneider. Der 30-Jährige arbeitet von nun an am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in West. „Er hat uns schlichtweg überzeugt“, sagt Schulleiter Uwe Florin. „Uns gefiel vor allem seine positive Einstellung zum neuen Ganztagsbetrieb.“

Schneider wird in Zukunft in den Fächern Englisch und Geschichte alle Jahrgänge unterrichten. „Ich bin Lehrer geworden, weil ich selbst sehr gerne zur Schule gegangen bin“, erzählt er. „Außerdem arbeite ich sehr gerne mit Jugendlichen zusammen und habe vor, ihnen neben dem Unterrichtsstoff auch soziale Kompetenz und Methoden beizubringen“, erläutert er seine Ziele. Sehr gefreut habe ihn die Hilfsbereitschaft im Lehrerkollegium mit Blick auf die Wohnungssuche. „Ich pendele zurzeit noch 110 Kilometer pro Strecke aus Rheinbach und suche dringend eine Bleibe“, sagt er.

Neu in Ratingen ist auch die aus Aachen stammende Stefanie Dohmen. Am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium unterrichtet die 28-jährige zukünftig Chemie und Englisch. „Meine vier neuen Kollegen und ich fühlen uns schon jetzt gut aufgehoben“, lobt sie. Schließlich gelte es, mit dem Neuanfang bezüglich der Schulstrukturen schnell klarzukommen. Als „Siebener im Lotto“ bezeichnet Schulleiter Bernhard Römmel die Tatsache, dass er ab diesem Schuljahr auch seltenere Fächer wie Physik und Chemie besetzen könne. „Wir haben insgesamt fünf neue Lehrer an unserer Schule. Es sind zuvor ein paar Kollegen pensioniert worden.“

Nicht weniger schwierig zu ergattern sei laut Schulleiter des Lintorfer Kopernikus-Gymnasiums, Detlev Lewen, das Fach Evangelische Religion. Die 29-jährige Christiane Busch wird zukünftig dieses Fach unterrichten. Neu im Schulboot sitzen mit ihr noch drei weitere junge Kollegen. „Ich bin heute ganz euphorisiert“, erzählt sie über ihre Premiere. Am ersten Tag habe sie bereits die Stufen sechs, neun und zwölf unterrichtet. „Die Schule hat mich durch ihre überschaubare Größe überzeugt und nicht zuletzt auch durch die liebevoll gestaltete Homepage. Das spiegelt alles hier wider“, so Busch.

Vor allem in dem aktuellen Doppeljahrgang 12/13 sehe sie eine große Herausforderung. „Und darin, mir möglichst schnell alle Namen zu merken“, sagt sie lächelnd. Als Wohnort habe die in Sachsen-Anhalt geborene Lehrerin bewusst Düsseldorf gewählt. „Das ist nah genug dran, aber weit genug weg, um auch mal abschalten zu können.“ Nach ihrem Studium in Leipzig sei die Orientierung Richtung NRW vor allem wegen der guten Infrastruktur ausschlaggebend gewesen. (RP/rl)

RP vom 08.09.2011

Klein geht, Großes bleibt

Klein geht, Großes bleibtRatingen. Seit dem März 1994 hat Ernst Klein das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) geleitet. Gestern wurde der 62-Jährige im Freizeithaus West verabschiedet. Uwe Florin wird neuer Direktor. Von Norbert Kleeberg

RATINGEN WEST Klein geht, Großes bleibt. So haben Thorsten Kater und Chris Bender im Auftrag der Schülervertretung mit Blick auf den Abschied des scheidenden Direktors in einem Schreiben getitelt. Gestern nun war der Tag, an dem der 62-Jährige im fröhlich-festlichen Rahmen Abschied nahm vom Amt des Direktors am DBG in Ratingen West. Klein nutzt das sogenannte Altersteilzeitblockmodell. 2014 geht er dann in den endgültigen Ruhestand.

Wie beliebt der Deutsch- und Englischlehrer ist, zeigte die liebevoll gestaltete Veranstaltung im Freizeithaus West. Vertreter aus Politik und Verwaltung, langjährige Weggefährten aus dem Schulbereich, ja ehemalige Schüler waren gekommen, um Kleins Wirken heiter und pointiert zu würdigen.

Mit im Spiel war viel Musik, denn die Freude an Melodie und Rhythmus gehört zu den Passionen des Pädagogen, den es nicht unbedingt und mit aller Macht auf den Posten des Direktors zog. Doch es kam eben anders. Seit März 1994 leitete er die Schule zunächst kommissarisch, seit Januar 1997 dann auch offiziell.

„Pfeiler in der Schullandschaft“

Detlev Leven, Leiter des Kopernikus-Gymnasiums in Lintorf, stellte die Arbeit seines Kollegen besonders heraus: Klein habe das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium zu einem „Pfeiler in der Ratinger Schullandschaft“ gemacht. Unter Kleins Regie wurde der Ganztag am DBG eingeführt. Er stand nachhaltig und unbeirrbar für zentrale Projekte ein: Bau der Cafeteria und des Pädagogischen Zentrums. Das hat zweifellos viel Kraft gekostet. Verwaltungstechnische Aufgaben nahmen in den vergangenen Jahren jede Menge Zeit in Anspruch.

Das hat Klein nicht unbedingt geliebt, aber es musste sein. Die Beharrlichkeit habe sich ausgezahlt, resümierte er gestern zufrieden. Er übergibt ein „gut bestelltes Haus“ an seinen Nachfolger Uwe Florin. Auch dies ist typisch für Klein. Er hofft, dass sein Kollege nach den Sommerferien offiziell das Amt übernehmen wird. Der Rat hat bereits seine Zustimmung gegeben, das letzte offizielle Wort hat allerdings die Bezirksregierung.

Was die Gäste an Klein schätzen? Klare Antworten aus den Reihen der Redner: Gelassenheit, Freundlichkeit sowie eine große Bereitschaft, Anregungen und Problemen der Schüler die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.

Nun wird Klein also Zeit haben für Hobbys. Ganz oben auf der Rangliste der Leidenschaften steht die Fortuna aus Düsseldorf, die mit einem 2:0-Sieg über den VfL Bochum sehr ordentlich in die neue Fußball-Saison gestartet ist. Er will sich aufs Motorrad setzen und der Zeit davon düsen.

Bereits am Vortag hatte die Schülervertretung den langjährigen Direktor mit einem rauschenden Fest verabschiedet. Klein geht nun also, Großes ist geblieben.

Quelle: RP

Abschied mit Wehmut: „Herr Klein geht, etwas Großes bleibt“

Erich Klein ist als Direktor des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in den Ruhestand getreten. Und er wird offenbar auch seinen Schülern sehr fehlen.

Ratingen. „So viel Gutes hört man normalerweise nur über einen Menschen, wenn er unter die Erde kommt“, flüsterte ein Gast der offiziellen Abschiedsfeier für Ernst Klein seiner Frau fast ehrfurchtsvoll zu. Zahlreiche Vertreter aus Politik und Schulverwaltung waren am Dienstag ins Freizeithaus in Ratingen West gekommen, um den beliebten Direktor des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in den Ruhestand zu verabschieden. Wobei sich niemand Illusionen hingab – Detlev Leven, Schulleiter des Kopernikus Gymnasiums Lintorf: „Von einem sollten Sie sich aber frei machen, nämlich von dem Glauben, dass Sie in Zukunft mehr Zeit haben werden.“

Schüler mit Humor gegen den Abschiedsschmerz

Nein, zur „Ruhe“ setzen wird Ernst Klein sich sicherlich nicht. Zu sehr ist der „Pädagoge aus Leidenschaft“, wie er in den Reden mehrfach genannt wurde, mit seinem Beruf verwurzelt, der gleichzeitig auch seine Berufung ist: Menschen zu helfen. Zahlreiche Anekdoten der verschiedenen Redner aus dem gemeinsamen Leben und Arbeiten mit Ernst Klein brachten zum Ausdruck, wie sehr er von Kollegen und auch den Schülern geschätzt und geehrt wird – und die oft humorvollen Episoden ließen erst gar keinen Abschiedsschmerz aufkommen. Vor allem der Sketch von Schülerinnen und Schülern der Klasse 8c sorgte für große Erheiterung. Mit riesiger weißer Perücke und angeklebtem weißen Bart erzählte ein Schüler aus dem Alltag eines Schulleiters – und imitierte die Eigenheiten und Marotten seines Direktors dabei so treffend, dass der Saal vor Lachen bebte.

Für alle Probleme ein offenes Ohr und oft die richtige Lösung

Etwas emotionaler viel die Rede von Thorsten Kater von der Schülerverwaltung aus: „Immer schaffte Herr Klein es, die goldene Mitte zu finden zwischen Grenzen und Möglichkeiten, nie war seine Tür verschlossen, er hatte für alle Probleme ein offenes Ohr – und oft eine Lösung.“

Die letzte Rede des Tages hielt dann der scheidende Direktor selbst – und auch er sah eher schmunzelnd zurück, als betrübt. Viele Episoden aus seinem Leben als „wahrscheinlich einziger motorradfahrender Schulleiter“ brachten die Zuhörer zum Lachen.

In der großen Pause kam es zum großen Karriereschritt

So auch die an diesem Abend von anderen oft erwähnte Tatsache, dass er seinen Dienst als Schulleiter sehr spontan antreten musste. „Als unser Schulleiter Herr Koch aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nicht mehr wahrnehmen konnte, war wohl allen außer mir klar, dass ich mich jetzt um die Leitung bewerben würde.“ Die kommissarische Übernahme des Amtes wurde ihm Gerüchten zufolge in der großen Pause angetragen.