Darstellendes Spiel zeigt Theaterstück über Vorurteile und die Liebe

Um die 150 Freunde, Mitschüler, Eltern, Geschwister und Lehrer kamen in die Aula der Käthe-Kollwitz-Realschule, um  die Theateraufführungen des Kurses Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 9 und des Literaturkurses der Jahrgangsstufe 12 mitzuerleben.

Frei nach „Die 3 kleinen Schweinchen“hatten die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 12 ein zugleich lustiges, aber auch kritisches Stück ausgewählt, das mit Vorurteilen gegenüber Jugendlichen aufräumen sollte. Das modernisierte Märchen, das unter der Leitung der Kurslehrerin Michaela Franke entstanden war, stammte zum größten Teil aus der Feder der Schüler und sollte vor allem unter-halten. So tauchten, von einem Erzähler eingeführt, verschiedene Märchenfiguren in der modernen Welt von Jugendlichen auf. Diese unterstützten oder behinderten zwei der kleinen Schweinchen auf der Suche nach ihrem Bruder, der vom bösen Wolf entführt worden war. Bis sie endlich ihren verlorenen Bruder wieder in die Arme schließen konnten, mussten einige Abenteuer bestanden werden. So begegneten sie z. B. Rumpelstilzchen, das auf dem Rücken einen Zettel mit seinem Namen trug, einer übergewichtigen Biene Maja, die zum Muskeltraining animiert werden sollte und Rapunzel, die auf ihrem Turm nach Alkohol und Drogen verlangte. Das Stück hatte einen hohen Unterhaltungswert und auch die Botschaft, die den Jugendlichen am Herzen lag, kam beim Publikum gut an.

Das zweite Theaterstück an diesem Abend trug den TitelAll you need is love“. Unter der Leitung der DBG-Lehrer Verena Mullins und Heiner van Schwamen wurden darin von dem Kurs Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 9 selbstgeschriebene Kollagen von Szenen zum Thema „Liebe“ präsentiert. Zu Beginn wurde das Thema „Liebe“ wissenschaftlich vorbereitet: Es fand eine Biologie-Unterrichtsstunde mit dem Thema Sexualkunde statt. Die Begeisterung der Schüler hielt sich sichtbar in Grenzen, sie zeigten sich belustigt oder unterhielten sich mit der besten Freundin über ihre neue Liebe. Im weiteren Verlauf des Stückes ging es dann z. B. noch um die Liebe zwischen einem deutschen Mädchen und einem Jungen mit Zuwanderungsgeschichte. Beide hatten mit dem Widerstand in ihren Familien zu kämpfen, ob diese Liebe eine Chance hatte, blieb offen. Andere Situationen mit dem Thema „Liebe“ war eine speeddating-Veranstaltung, eine Talksendung unter der Fragestellung „Was ist die Liebe?“ und eine am Schluss recht modern anmutende Vorstellung einer Theatergruppe, die für „Romeo und Julia“ probte.

Am Schluss spendete das begeisterte Publikum langanhaltenden Beifall für beide Stücke des Abends. Die Kurse, die sich mit dem Theaterspielen und seinen Grundlagen beschäftigen, sind vor fünf Jahren in die Stundentafel des DBG aufgenommen worden. Es war bereits das dritte Mal, dass Schüler und Schülerinnen des DBG in der Aula der Realschule auftreten durften.