Weihnachtsgruß 2020

Verehrte Leserinnen und Leser,

für meinen diesjährigen Weihnachtsgruß an die städtischen Kollegien habe ich die ersten Zeilen eines bekannten Weihnachtsliedes ausgewählt:

Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud

Erstens, weil ich dieses Lied seit meiner Kindheit kenne, und zweitens, weil es in diesem Jahr doppelt bedeutsam ist.

Es handelt anlassgemäß von der Geburt Christi und der damit verbundenen frohen Botschaft für die Menschheit – diese Freude dürfte sich zum Jahreswechsel auch einstellen angesichts der Tatsache, dass erste Impfungen erfolgen können und ein Ende des Corona-Schreckens in Sichtweite ist!

Seit Beginn der Pandemie vor über neun Monaten habe ich als Schulleiter meine vordringliche Aufgabe darin gesehen, den Schulbetrieb, so gut es ging, aufrechtzuerhalten, alle notwendigen Maßnahmen der Coronaschutzverordnung umzusetzen und immer wieder zu erklären, nicht ohne den Versuch, eventuelle Besorgnis zu zerstreuen und ein wenig Optimismus zu verbreiten: Keine Resignation, keine Kapitulation vor dem Corona-Virus!

Kein leichtes Unterfangen! Nicht zuletzt wegen der wiederholt kurzfristigen und sehr unbefriedigenden Entscheidungen der zuständigen Behörden – leider kann ich an dieser Stelle nicht definitiv sagen, ob der 11. Januar 2021 der erste Schultag im neuen Jahr sein wird, an dem tatsächlich in allen Jahrgängen Präsenzunterricht erteilt wird.

Festhalten möchte ich jedoch meine Achtung vor dem Wirken und meinen Dank für die Ausdauer aller Beteiligten:

  1. Den Verwaltungskräften in Sekretariat und Gebäudemanagement, die täglich zur Verfügung stehen und einen enormen Beitrag geleistet haben und leisten: bei der verordnungsgemäßen Umstellung des Schulgebäudes, bei der technischen Ausrüstung zur Installation digitaler Endgeräte und nicht zuletzt durch schnellen Rat und zügige Tat für alle Hilfesuchenden.
  2. Allen Lehrkräften, die anfangs ohne digitale Hilfsmittel und ohne jede Vorbereitung oder Einweisung erste Schritte mit „Lernen auf  Distanz“ wagten und dank anhaltender Unterstützung aus den eigenen Reihen den zweiten Lockdown wesentlich stressfreier und routiniert bewältigt haben.
  3. Schülerinnen und Schülern, die Ihr trotz aller Belastungen durch die AHA-Maßnahmen nahezu ausnahmslos die Schulordnung befolgt und damit in dieser ungewöhnlichen, manchmal bedrückenden Zeit ein beachtliches Zeichen von Verantwortungsbewusstsein gesetzt habt. Wenn jemand späteren Generationen erklären muss, was es heißt, fürs Leben zu lernen, dann seid Ihr es!
  4. Schließlich den Eltern und Erziehungsberechtigten, denen die Infektionsschutzmaßnahmen im privaten Bereich Erhebliches abverlangt haben: Familiäres Beisammensein im alltäglichen Ablauf musste von vielen neu erlernt werden, gegen mögliche Widerstände erprobt werden: Die allermeisten von ihnen haben trotz vorhandener Sorgen, Belastungen oder Erkrankungen die Betreuung des Nachwuchses fürsorglich und mit großem Verständnis organisiert!

Diese Auflistung ist einmal mehr ein sichtbarer Beweis für das einträchtige, konzertierte Walten guter Mächte, die das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium seit Jahren prägen und zusammenhalten.

Liebe Eltern, Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler,

die kommenden Feiertage und Ferienwochen stehen noch ganz unter dem Einfluss der Maßnahmen zum Infektionsschutz und bringen für uns alle ungewohnte, teils erhebliche Einschränkungen und Beeinträchtigungen. In diesem Bewusstsein werden uns in den nächsten Wochen folgende Vorsätze begleiten müssen:

–         Wir sollten auf unsere Gesundheit und die unserer Angehörigen und Freunde achten:   einander zur Seite stehen, Rücksicht aufeinander nehmen, gerade an Weihnachten Mut zum körperlichen Abstand zeigen.

–         Wir sollten zum Jahreswechsel für die nötige Ruhe, für den erhofften Frieden sorgen und die Provokationen der selbsternannten Querdenker ignorieren.

–         Wir sollten mit angemessener Geduld darauf vertrauen, dass die beschlossenen Maßnahmen ihre Wirkung spätestens im Frühjahr zum Schutz für uns alle entfalten werden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch zum Weihnachtsfest einen guten Teil von der angekündigten „großen Freud“ und möglichst entspannte Ferientage!

Auf ein gesundes Wiedersehen in 2021

freut sich

Uwe Florin