Vermillion Austausch 2017

Vermillion Blog

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Vorbericht

South Dakota: Wir kommen!

12 Austauschschüler und -schülerinnen des DBG besuchen für zwei Wochen Ratingens Partnerstadt Vermillion

Es ist 7.00 Uhr und die 12 Schüler und Schülerinnen, die am zweiwöchigen  Austauschprogramm des DBG teilnehmen, warten mit ihren Lehrern in der Abflughalle des Düsseldorfer Flughafens auf den Check-In.

Es herrscht eine aufgeregt erwartungsvolle Atmosphäre: Endlich ist es soweit, Amerika ist schon ganz nah, darauf haben sich alle seit Wochen gefreut, ein Traum geht endlich in Erfüllung. Doch neben diesen positiven Erwartungen schwingen in diesem Jahr auch Sorgen und Befürchtungen beim Besuch in den Vereinigten Staaten des Jahres 2017 mit: Wie wird es sein, in dieses Land zu reisen, dessen neuer Präsident  mit seiner „America first“-Ideologie langjährige Partnerschaften aus Politik, Wirtschaft und Kultur auf den Prüfstand stellt?

16 Std. und 22 Min. Flug stehen vor der Reisegruppe vom DBG, bis sie dann endlich im Bundesstaat South Dakota landet und sich zur letzten Etappe auf die einstündige Autofahrt nach Vermillion aufmacht. Dort werden sie dann ihre amerikanischen Gastfamilien kennenlernen, mit denen sie schon im Vorfeld über Skype einen persönlichen Kontakt aufgebaut haben.  

Daher wissen einige Schüler auch, dass viele Bewohner von Ratingens Partnerstadt der Politik ihres Präsidenten Trump mit derselben Skepsis begegnen, was natürlich einen stressfreien Aufenthalt in der Gastfamilie gewährleisten dürfte, wenn sich das Gespräch in diese Richtung bewegen sollte.

Marie Mengeler z.B. hat mit ihrer amerikanischen Familie noch gar nicht über Politik gesprochen. Sie hofft nur, dass sie dort keine Trump-Anhänger vorfindet. „Ich freue mich besonders auf meine Gastfamilie und  auf die andere Kultur. Für mich geht mit dieser Reise ein Traum in Erfüllung und wirklich Angst habe ich eigentlich nur vor Schlangen!“

Lea Leithe macht sich da schon andere Sorgen, da Präsident Trump die Gesetze zur Einreise verschärft hat. „Es könnte Komplikationen bei der Passkontrolle geben, auch wenn ich nicht zur Personengruppe gehöre, die Schwierigkeiten befürchten muss.“ Jana Kunkel, die die russische  Staatsangehörigkeit besitzt, hat konkretere Befürchtungen: „Ich frage mich, wie die Amerikaner auf mich reagieren werden. Ich hoffe nicht, dass ich bei der Einreise Schwierigkeiten habe.“ Aber auch sie freut sich riesig, die Chance zur Teilnahme an dieser Reise erhalten zu haben, bei der z. B. auch Ausflüge  zum Mount Rushmore National Monument  und zu Indianerreservaten zum Programm gehören.

„Dank der Zuschüsse vom Goethe-Institut und vor allem von der Stadt Ratingen ist es für die Schüler überhaupt  möglich, an diesem Austauschprogramm teilnehmen zu können, auch wenn die städtische Förderung bedauerlicherweise um 2000 Euro gekürzt wurde“, erklärt Frau Blum-Campa, die für diesen Austausch  am DBG zuständig ist. Zu einem verhältnismäßig günstigen Preis lernen die Schülerinnen und Schüler des DBG so einen völlig neuen Kontinent  und seine Menschen  kennen und  vertiefen natürlich ganz nebenbei auch noch ihre englische Sprachkompetenz!

Thalina Glück beschreibt ihre Gefühlslage so: „Ich hoffe, dass in den zwei Wochen, in denen wir dort sind, nichts Gravierendes passiert. Twitter-Nachrichten steuern ja nicht die Politik! Ich denke, der Terror ist eine weitaus größere Gefahr, aber davon wollen wir uns nicht einschüchtern lassen.“

Joni Blume weiß nicht, wie sie reagieren wird, wenn ihr ein Amerikaner erzählt, wie toll er Trump findet. Sie ist aber auch davon überzeugt, dass „ gegenüber Grenzbeamten, die das Handy durchsuchen, einer Visums-Website, auf der zu lesen ist, dass man den Datenschutz vergessen kann, und einer US-Regierung, die einem Ängste bereitet, ein Land voller ganz normaler Menschen steht, die ich unbedingt kennenlernen möchte.“

 „Trump möchte Amerika isolieren – dieser Austausch bezweckt das Gegenteil!“ – so prägnant fasst sie abschließend noch einmal das Ziel dieser Reise zusammen.