Am 25. September durfte das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Ratingen hohen Besuch empfangen: die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Frau Dorothee Feller besuchte unsere Schule, um sich ein Bild vom Schulleben zu machen. Gleich zu Beginn wurde sie von unserem Schulchor musikalisch begrüßt – ein Empfang, den sie später besonders hervorhob.
Im Anschluss besuchte Frau Feller mehrere Unterrichtsstunden und nahm sich viel Zeit, den Schülerinnen und Schülern bei ihrer Arbeit zuzuschauen und auch selbst aktiv mitzumachen.
Zuerst waren wir bei Herrn Suleiman im Deutsch-Unterricht, wo das Thema der Verbkonjugationen im Vordergrund stand.
In Biologie bei Frau Wolter erlebte die Ministerin das Projekt „Café Dietrich B“, bei dem die Kinder ein Frühstücksbuffet unter dem Fokus „gesunde Ernährung“ zusammenstellten. Hier beteiligte sie sich aktiv in der Gruppenarbeit und kam dabei mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch.
Während beider Unterrichtsbesuche zeigte die Ministerin großes Interesse am Unterrichtsgeschehen, stellte Fragen und lobte das Engagement von Lehrern und Schülern.
In einer anschließenden Gesprächsrunde (siehe Foto) mit dem neuen Bürgermeister Patrick Anders, dem Schuldezernenten Dr. Thomas Doepner, der Schulleitung (Herr Uwe Florin und Frau Tanja Blum-Campa), Schüler- (Aline Messerer, SV) und Elternvertreterinnen (Frau Claudia Boerl), sowie Lehrkräften (Herr Marius Graf, Lehrerrat) machte Frau Feller deutlich, was für sie eine gute Schule ausmacht:
Alle sollen Spaß am Lernen haben, Schüler sowie Lehrer. Auch sollen alle Kinder die gleichen Chancen haben und gleich behandelt werden. Für den Unterricht werden gut ausgebildete Lehrkräfte mit einer zeitgemäßen Ausstattung gebraucht. Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, ihre eigene Persönlichkeit ins Unterrichtsgeschehen mit einzubringen.
Sie betonte, dass ihr wichtig sei, Eindrücke aus den Schulen mitzunehmen und in ihre politische Arbeit einfließen zu lassen: „Ich möchte so nah wie möglich am Schulleben sein und erfahren, wo es gut läuft und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.“
Besonders intensiv antwortete die Ministerin auf die Frage der Elternvertretung, welche Chancen, aber auch welche Herausforderungen sie bei der Digitalisierung sehe. Sie machte deutlich, dass für sie die Vermittlung von Kompetenz im Bereich Medien sehr wichtig sei, besonders bei den Social Media, da diese „oft nicht wirklich sozial“ seien.
Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Bereich war das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI). Frau Feller ist überzeugt davon, dass KI den Schulalltag stark und auch merkbar verändern wird bzw. es schon tut. Einerseits sehe sie die Herausforderungen durch Gefahren wie Fake-News im Internet oder wenn ChatGPT die Hausaufgaben erledige. Deshalb möchte sie erreichen, dass der Fokus im Unterricht mehr auf das Verständnis der Schüler gelegt wird und nicht so sehr auf das Lösen einer einzelnen Aufgabe.
Auf der anderen Seite sehe sie auch die Chancen, die KI den Lehrern biete. Mit ihr könne man die Aufgaben wie die Unterrichtsvorbereitung oder das Korrigieren von Klausuren vereinfachen (natürlich benoten weiterhin nur die Lehrkräfte).
Insgesamt kann KI also Herausforderungen, aber auch Chancen bringen. Wichtig ist aber, dass die Schülerinnen und Schüler den richtigen und kritischen Umgang damit lernen.
Zum Ende sprach die Ministerin noch über ihre Ziele, die sie während ihrer Amtszeit erreichen möchte. Dazu gehört unter anderem eine verbesserte Lehrerausbildung, die sich an neue Inhalte und Anforderungen anpasst und so ausgerichtet ist, dass die Lehrkräfte mit neueren Entwicklungen, wie z.B. der Nutzung von KI und deren Herausforderungen, gut umgehen können.
Aktuell läuft eine von ihr angetriebene „Ursachenforschung“, woher schwache schulische Ergebnisse im Vergleich zu anderen Bundesländern in manchen Bereichen genau kommen und wie man dem am besten entgegenwirken kann.
Auch möchte sie, dass möglichst viele alte Schulgebäude renoviert und modernisiert werden. Das liegt zwar in der Verantwortung der einzelnen Kommunen, trotzdem möchte sie durch die Gespräche die Umsetzung dieser Pläne erreichen.
Zuletzt versprach Frau Feller noch eine stärkere und engere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Bezirksregierungen und dem Bildungsministerium. So sollen Probleme und Lösungsansätze schneller und erfolgreicher ausgearbeitet und umgesetzt werden.
Rückblickend war es eine große Ehre, dass Frau Feller unsere Schule für ihren Besuch ausgewählt hat. Wir hoffen, dass sie sich einen guten Eindruck von unserer Schule, unserem Unterricht sowie unseren Lehrern und Schülern machen konnte und daraus wertvolle Erkenntnisse zieht für ein gut aufgestelltes Schulsystem der Zukunft.
Helvi Krell (9. Klasse), Maximilian Breker (Einführungsphase)